Daniel Küpper



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Seit über einem Jahr betreut und pflegt der Pole Michael Jans den pensionierten Arzt Willy Bettinger (87) in seinem Haus am Bodensee. Die beiden sind ein Herz und eine Seele geworden. Michael war vorher Möbelverkäufer in dem 1300 km entfernten Nowe in Polen und hat von dem alten Arzt viel fürs Leben gelernt. Er kocht, macht den Haushalt, kümmert sich um Haus und Garten und verdient 1400 Euro im Monat. Zwischen den beiden Männern stimmt einfach die Chemie, sagen beide. Im Hinblick auf den demografischen Wandel und die fortschreitende Überalterung der Gesellschaft kommt dem Bereich der Pflege in der Sozial- und Gesundheitspolitik eine immer größere Bedeutung zu. Es wird nach Alternativen gesucht, um den hohen Kosten auszuweichen. Pflege von alten oder kranken Angehörigen, zuhause rund um die Uhr, ist in Deutschland kaum zu bezahlen, deshalb geht der Blick immer öfter in Richtung der Billiglohnländer in Osteuropa. Von dort kommen schon ab 1.100 Euro im Monat Haushaltshilfen mit guten Deutsch-Kenntnissen, die sich um die pflegebedürftigen Menschen kümmern, - und das ganz legal. Von den rund zwei Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden 90 Prozent zu Hause gepflegt. Berufstätige Angehörige können die Betreuung nicht rund um die Uhr übernehmen. Eine berufstätige Person, die sich für bestimmte Zeit selbst um den betroffenen Angehörigen kümmern möchte, hat nach der Pflegereform 2008 Anspruch auf unbezahlte, sozialversicherte Freistellung von der Arbeit für die Dauer von nur sechs Monaten. Für die Betroffenen ist die Situation sehr schwer: sie wollen lieber von vertrauten Menschen in gewohnter Umgebung versorgt werden. Seit 2010 dürfen diese Haushaltskräfte, nach Paragraph 21 der Beschäftigungs-Verordnung, neben der Unterstützung im täglichen Leben auch "notwendige pflegerische Alltagshilfen" übernehmen. Dies eröffnet den betroffenen Familien ganz neue Möglichkeiten.

Pflege-Agenturen nehmen seit Jahren im Zuge der Vergreisung unserer Gesellschaft eine wichtige Funktion bei der medizinischen und/oder pflegerischen Betreuung älterer Menschen, aber auch jüngerer Menschen wahr, die aufgrund einer Demenz-Erkrankung regelmäßig versorgt werden müssen. Oft ist es nicht erforderlich, diese Menschen ins Pflegeheim zu bringen. Die Versorgung kann ebenso gut oder noch besser im gewohnten heimischen Umfeld geleistet werden. Nach Schätzungen wirken in deutschen Haushalten etwa 100 000 Pflegekräfte aus EU-Beitrittsländern wie Polen, Tschechien und der Slowakei. Akuter Pflegebedarf besteht in weiteren 90.000 Haushalten in Deutschland.

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